Der XM als erstes Serienfahrzeug mit elektronisch gesteuertem Fahrwerk

KULTUR/MOBILITÄT: Auch der XM ist wieder ein Fahrzeug gewesen, welches von der Gestaltung aus der Reihe tanzte. Eine gespannte Form und keine direkte Coupe-Limousine. Natürlich nicht so avantgardistisch wie die DS, aber genug, um aufzufallen ohne den Anspruch zu erheben aufzufallen. Dieses Auto war einfach präsent und ihre Besitzer wussten um das Understatement, welches vom XM ausging. Als Designer fragte ich mich schon eine Zeit, ob mir die Form gefiel. Zugegeben, ich musste ihn mir erst gewissermaßen schön sehen. Dann allerdings, Jahre später, gewann er für mich immer mehr an Format. Vielleicht auch deshalb, weil man ihn so akzeptieren musste wie er war. Er stand nicht im Wettstreit mit BMW, Audi oder Mercedes oder anderen Fahrzeugen, denen man eine sportliche Note über Tieferlegung oder Sonstiges einhauchen wollte. Dieser XM war einfach da! Wie eigentlich immer französische Fahrzeuge „da“ waren. Entweder hasste man sie oder liebte sie. Dazwischen gab es eigentlich nichts. Und das trifft auch auf den XM zu. Und zugegebener Maßen habe ich auch schon mal in den entsprechenden Portalen geschaut, wo ein solcher Kandidat zu finden ist.

Anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums vor 2 Jahren ließ die Marke Citroën ihre außergewöhnliche Modellgeschichte Revue passieren. Los ging es mit dem Typ A 10 HP aus dem Jahr 1919 und damit dem ersten Citroën Modell, das auf den Markt kam. Die einzigartige Reihe findet nun ihren Abschluss mit dem Citroën XM. Mit dem im Mai 1989 vorgestellten Modell erneuerte Citroën sein Angebot in der gehobenen Mittelklasse und schrieb zugleich Automobilgeschichte. Als weltweit erster Hersteller führte die Marke in ihrem damaligen Flaggschiff mit dem „Hydractive-Fahrwerk“ eine neue, mit Elektronik angereicherte Generation des hydropneumatischen Fahrwerks ein. Durch die Kombination von höchstem Fahrkomfort und aktiver Sicherheit setzte der Citroën XM einen starken Akzent in seinem Segment.

 

Hydractive-Fahrwerk
Der Citroën XM war weltweit das erste Serienfahrzeug, dessen Fahrwerk die Intelligenz der Elektronik und die Flexibilität der Hydraulik zusammengeführte: Das Hydractive-Fahrwerk, eine Weiterentwicklung der unter anderem von der DS bekannten Hydropneumatik, war geboren. Beim Hydractive-Fahrwerk wurde eine variable Federung mit elektronisch kontrollierter, veränderbarer Feder- und Dämpfungsabstimmung realisiert. Fünf Sensorensysteme – an Lenkung, Gas, Bremse, Geschwindigkeit und Karosserieneigung – wurden mit der Hydropneumatik kombiniert und ermittelten binnen einer tausendstel Sekunde die optimale Federungseinstellung: komfortabel weich oder sportlich straff.
Neben dem außergewöhnlichen Komfort überzeugte auch das einzigartige Design der Schräghecklimousine. Die charakteristische langgestreckte Linie des XM endete in einer flach abfallenden Motorhaube, die wie eine Pfeilspitze nach vorne strebte.

Auszeichnungen
Schon kurz nach seiner Präsentation wurde der Citroën XM mit Preisen ausgezeichnet – so wurde er zum „Auto des Jahres 1990“ gewählt und konnte darüber hinaus insgesamt vierzehn nationale und internationale Preise gewinnen.

Fahrzeugversionen und Umbauten
Von Mai 1989 bis Juli 1994 wurde die erste Serie (Y3) des von Bertone entworfenen Citroën XM im Werk Rennes-La-Janais (Bretagne) produziert. Die von August 1994 bis Juni 2000 produzierte zweite Serie (Y4) unterschied sich äußerlich durch das mittig angebrachte Markenemblem sowie einen geänderten Heckspoiler.
Werksseitig gab es den Citroën XM zunächst als Schräghecklimousine. Ab November 1991 ergänzte die Kombiversion XM Break mit ungewöhnlich großem Stauraum das Angebot. Auch kamen die Sonderserien Onyx (1993), Prestige (1994) und Harmonie (1996) auf den Markt. Die luxuriösen Versionen „Pallas“ (1993) und „Exclusive“ – letztere unter anderem mit Lederpolster, afrikanischem Rosenholz, und vollautomatischer Klimaanlage – ergänzten das Angebot.
Für Umbauten bot sich der Citroën XM Break ebenfalls an: So ermöglichte Heuliez seinen Einsatz als Krankenwagen; Rappold in Wülfrath baute ihn zum Bestattungswagen um.

Der Citroën XM in der Kunst
Mit seiner Markteinführung wurde der Citroën XM auch zum Kunstgegenstand. Die Ausstellung XM’Art präsentierte eine Auswahl an Werken rund um das Automobil und insbesondere das neue Spitzenmodell von Citroën. In Paris im Mai 1989 eröffnet, gastierte die Wanderausstellung anschließend in ganz Europa.

Der Citroën XM als Staatskarosse
Beliebt war der Citroën XM auch bei den französischen Präsidenten. François Mitterand setzte ebenso auf den Citroën XM wie sein Nachfolger Jacques Chirac.

In Deutschland finden sich Fans und Freunde des XM in der gleichnamigen Interessengemeinschaft (www.xm-ig.de) zusammen.

Marke: Citroen

virtualdesignmagazine Michael Hiller

 

FacebookTwitterGoogle+

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert