MOBILITÄT/MODELLBAU: Mercedes-Benz 600 Landaulet von CMC ist „Supermodell des Jahres 2020“
- Insgesamt sieben Auszeichnungen für Miniaturen von Mercedes-Benz Fahrzeugen
- Leser von „Modell Fahrzeug“ wählen Mercedes-Benz zur „Top-Vorbildmarke 2020“
Stuttgart. Riesige Faszination im kleinen Maßstab: Dafür steht die äußerst vielfältige Welt der Modellfahrzeuge mit ihren zahlreichen Größen und Themen. Ganz vorn dabei sind hier immer wieder Nachbildungen von Mercedes-Benz Automobilen. Das unterstreicht der diesjährige Wettbewerb um das „Modellfahrzeug des Jahres“, bei dem Leser der Fachzeitschrift „Modell Fahrzeug“ des Verlags Delius Klasing ihre Favoriten küren – sieben Miniaturen der Marke mit dem Stern wurden ausgezeichnet. Dazu kommt das Prädikat als „Top-Vorbildmarke 2020“ für Mercedes-Benz – bereits zum zehnten Mal innerhalb von 30 Jahren. Mit diesem Titel wird jedes Jahr ein Automobilhersteller gewürdigt, der „das Thema Modellauto besonders pflegt“, heißt es von den Veranstaltern des Wettbewerbs. Die 2020 preisgekrönten Miniaturen reichen vom Winzling – passend zur Modelleisenbahn in H0 – bis zum Großmodell. Die jeweiligen Vorbilder stammen aus ganz unterschiedlichen Epochen und Segmenten. Die Preisverleihung fand Anfang Dezember 2020 als virtuelles Format statt.
Das Supermodell des Jahres 2020: Als der Mercedes-Benz 600 (W 100) im September 1963 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main vorgestellt wird, ist das Repräsentationsfahrzeug eine Sensation. Es ist der erste Mercedes-Benz Personenwagen mit V8-Motor, bietet Fahrleistungen auf Sportwagenniveau und hat zahlreiche hydraulisch gesteuerte Komfortmerkmale. Die Ausstattung ist in der Summe aller Details zur damaligen Zeit einmalig. Dazu passen die exklusiven Individualisierungsmöglichkeiten mit einem opulenten Material- und Farbspektrum für Lederbezüge, Stoffe, Hölzer und Innenraumverkleidungen. Die Pullman-Version des W 100 mit 3.900 Millimetern Radstand ist als Limousine oder Landaulet klar als Chauffeurfahrzeug ausgelegt. CMC hat ein solches Mercedes-Benz 600 Pullman Landaulet im ebenfalls luxuriösen Maßstab 1:18 wiedergegeben. Das mehr als 900 Euro teure Modell haben die Leser von „Modell Fahrzeug“ sowohl zum „Supermodell des Jahres 2020“ als auch zum Sieger in der Kategorie „Sammeln: 1:18 Klassik“ gewählt.
Großer Renner ganz klein: Mit dem Renntourenwagen AMG 300 SEL 6.8 erringen Hans Heyer und Clemens Schickentanz beim 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps am 24. Juli 1971 völlig überraschend einen Klassensieg und belegen den zweiten Platz im Gesamtklassement. Der Erfolg rückt das 1967 von Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher unter der Bezeichnung „Ingenieurbüro, Konstruktion und Versuch zur Entwicklung von Rennmotoren“ gegründete Unternehmen AMG in den Fokus der Öffentlichkeit. Grundlage für das Wettbewerbsfahrzeug ist die Luxuslimousine Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 (184 kW/250 PS). Aus diesem Ausnahmeautomobil seiner Zeit entwickeln Aufrecht und Melcher den 315 kW (428 PS) starken Renntourenwagen. 2006 wird der AMG 300 SEL 6.8 als detaillierte Rekonstruktion erneut aufgebaut, er ist ein beliebter Gaststar von Mercedes-Benz Classic bei Events. Exakt nachgebildet im zur H0-Modelleisenbahn passenden Maßstab 1:87 hat Schuco das rote Kraftpaket herausgebracht. Beim Wettbewerb um das Modellauto das Jahres 2020 gewann die knapp zehn Euro teure Miniatur in der Kategorie „Sammeln: 1:87 Pkw Klassik“.
Ferngesteuerter Alleskönner: Es gibt fast keine Aufgabe, die ein Mercedes-Benz Unimog nicht bewältigt. Dass dazu auch das ferngesteuerte Fahren und Rangieren im kleinen Maßstab 1:87 gehört, zeigt ein RC-Modell der Unimog-Baureihe 406 von Carson Modellsport. Auf weniger als fünf Zentimetern Baulänge sind Empfänger und Antrieb unter der markanten Karosserie des von 1963 bis 1989 gebauten Vorbilds untergebracht. Angeboten wird das rund 100 Euro teure Modell in den Varianten Kommunaldienst (so ist der Unimog auch auf der Titelseite der Januar-Ausgabe des Magazins zu sehen), Forst und Bundeswehr. Da wundert es kaum: Die Leser der Zeitschrift haben dieses Universalmotorgerät zum Sieger der Kategorie „RC: Elektro Economy“ gewählt.
Mayländer-Modell: Das aktuelle Safety Car der Formel 1, den Mercedes-AMG GT R (Kraftstoffverbrauch kombiniert 12,4 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert 284–282 g/km), zeigt das 1:43-Modell von Premium X, Sieger in der Kategorie „Sammeln: 1:43 Großserie aktuell“. Als Vorbild der etwa 40 Euro kostenden Miniatur haben die Modellbauer das Design vor der im Juli 2020 präsentierten neuen Gestaltung gewählt. Seither startet das Safety Car der Formel 1 mit Motiven der Kampagne „#WeRaceAsOne“ für Vielfalt und Integration. Mercedes-AMG stellt seit 1996 kontinuierlich die Safety Cars und Medical Cars der Formel 1. Und seit 2000 ist Bernd Mayländer Stammfahrer des Safety Cars.
Gaggenauer Brandschutzklassiker: Bis in die Zeit vor der Fusion der Daimler-Motoren-Gesellschaft mit Benz & Cie. im Jahr 1926 reicht die Geschichte des Fahrzeugs zurück, das für dieses Modell Pate stand: Im Jahr 1924 legen in der Region um den späteren Stuttgarter Stadtteil Vaihingen auf den Fildern mehrere Gemeinden, Landkreis, Land und örtliche Industrie zusammen, um für 31.360,90 Mark ein neues Löschfahrzeug zu erwerben. Grundlage für diese „Überlandfeuerspritze“ oder umgangssprachlich auch „Filderkraftspritze“ ist ein in Gaggenau gebauter Lastwagen vom Typ Benz 2 CSN. In der Typbezeichnung steht die Ziffer für 2 bis 2,5 Tonnen Nutzlast, das C für den Kardanantrieb und das S für die Ausrüstung mit einer Feuerwehrpumpe („Spritze“). Der Lastwagen Benz 2 CN, auf dem der 2 CSN basiert, wird von 1923 bis 1926 als Nachfolger des 2 C gebaut. Der 29 kW (40 PS) starke Motor erlaubt dem Feuerwehrfahrzeug im Einsatz eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Heute gehört das Benz 2 CSN Löschfahrzeug zum Bestand des Feuerwehrmuseums Winnenden. Das circa 135 Euro teure Modell des 1925 ausgelieferten Fahrzeugs im Maßstab 1:43 von Autocult gewann in der Kategorie „Sammeln: 1:43 Nutzfahrzeuge“.
„Pagoden“-Innovation: Der Innovationspreis ging in diesem Jahr an Schuco für einen grünen Mercedes-Benz 280 SL „Pagode“ der Baureihe W 113 im Maßstab 1:18. Dem fränkischen Spielzeughersteller gelang es, bei gleichbleibender Qualität durch eine Anpassung in der Produktion den Ladenpreis des Sportwagenklassikers von rund 160 Euro auf unter 100 Euro zu senken.
Modelle im Museum: Der Shop des Mercedes-Benz Museums (derzeit geschlossen) bietet eine große Auswahl an Modellen von Personenwagen, Nutzfahrzeugen und Vorbildern aus dem Motorsport an. Alternativ lohnt ein Blick in den Online-Store mit seinem umfassenden Angebot und Versand in alle Welt: https://www.mercedes-benz-classic-store.com
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virtual design magazine Michael Hiller