STORY: Mit der BMW Isetta in die Freiheit! Die Geschichte liest sich wie ein Spionage-Roman. Nur das dieser keiner ist. Alles ist nicht fiktiv, sondern real passiert.
Es war ein tollkühner Plan: In einer umgebauten BMW Isetta schmuggelt Klaus-Günter Jacobi seinen besten Freund über die brisante deutsch-deutsche Grenze und verhilft ihm zur Flucht aus der DDR. Hier erzählt der Berliner seine atemberaubende Geschichte.
8. Oktober 2019
Ich hatte nur ein Ziel vor Augen: meinen Kumpel da rausholen.
Klaus-Günter Jacobi
Es ist der 23. Mai 1963, ein düsterer, verregneter Abend: Vor dem Grenzübergang Bornholmer Straße wartet eine BMW Isetta. Der Fahrer möchte über die streng bewachte Grenze von Ost- nach Westberlin. Vor den DDR-Grenzposten stauen sich die Autos. Die Fahrer sind angespannt, die Soldaten auch, Wachhunde bellen. Nach mehr als einer Stunde kommt die Isetta endlich an die Reihe. Mit grimmiger Miene kontrollieren die Grenzsoldaten die Papiere, inspizieren das Auto. Es sind quälende Momente für den jungen Fahrer – und noch viel mehr für den blinden Passagier, der sich im winzigen Motorraum der Isetta versteckt. Dumpf dringen die Stimmen von draußen in sein drückend enges Versteck. Nur wenige Millimeter Metall schützen ihn vor den suchenden Augen der Wächter. Plötzlich wird die Motorklappe von außen geöffnet und eine Taschenlampe leuchtet herein. Er hält den Atem an … Wenn die Grenzer ihn jetzt entdecken, ist seine Flucht in die Freiheit gescheitert und er landet im DDR-Gefängnis.
Zeitsprung, Berlin im Oktober 2019, 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer
Klaus-Günter Jacobi – zwei Meter groß, zerzaustes weißes Haar – sitzt an einem runden Tisch mit grüner Granitplatte. Der 79-Jährige empfängt uns zum Interview in seiner 30-Quadratmeter-Wohnung im Stadtteil Steglitz. Holzschränke, Baststühle mit Schaffellen, ein kleiner, verstaubter Röhrenfernseher. Vom Balkon aus ist in ein paar Kilometern Entfernung der Teufelsberg zu erahnen, von dem die Amerikaner im Kalten Krieg Funksignale aus dem von der Sowjetunion dominierten Ostblock abhörten und störten.
Klaus-Günter Jacobi mag den Ausblick. Er erinnert ihn daran, wie eng die deutsch-deutsche Geschichte mit seiner eigenen verwoben ist.
Schüsse und Tote an der Berliner Mauer
Klaus-Günter Jacobi wurde 1940 in Pankow geboren, einem Stadtteil im Osten Berlins. Sein Vater war Offizier, seine Mutter Hausfrau. Nach dem Krieg bestimmte das kommunistische SED-Regime das bescheidene Leben der Familie. „Wir hatten immer die Hoffnung, dass es wieder besser wird“, sagt Klaus-Günter Jacobi heute, „aber dit wurde nüscht.“
Im Oktober 1958, als das Regime die Lebensmittelscheine strich und Systemkritiker zunehmend als Staatsfeinde brandmarkte, da packten die Jacobis die Koffer und flohen. Vom Westen aus erlebten die DDR-Flüchtlinge, wie alles noch schlimmer wurde – wie die „Deutsche Demokratische Republik“ ihren Bürgern mit Steinwänden und Stacheldraht die Freizügigkeit nahm; wie die Menschen Tunnel gruben oder mit LKWs durch den „Antifaschistischen Schutzwall“ brechen wollten, um ihre Freiheit wiederzugewinnen; wie viele DDR-Bürger bei ihrem Fluchtversuch scheiterten und in Zuchthäusern verschwanden. Mindestens 140 Menschen kamen an der Berliner Mauer ums Leben, viele davon erschossen von DDR-Grenzsoldaten.
Im Gegensatz zu Klaus-Günter Jacobi ist Manfred Koster zunächst nicht geflohen. Die beiden bolzten schon als Kinder zusammen auf der Straße, gingen auf dieselbe Schule. Vielleicht glaubte Manfred Koster noch etwas länger an die Idee des Sozialismus, vielleicht war es die Liebe zur Heimat. Er blieb jedenfalls in der Sowjetischen Besatzungszone, als sein Freund Klaus-Günter Jacobi bereits geflohen war, vielleicht zu lange.
Eine Flucht über die Berliner Mauer ist zu riskant
Im November 1962, gut ein Jahr nach dem Mauerbau, erhält Manfred Koster den Einberufungsbefehl der Nationalen Volksarmee. Stichtag: 1. Juni 1963. Alles außer das, denkt sich der überzeugte Pazifist, nichts wie weg. Von der DDR, die ihr eigenes Volk ausspioniert und unterdrückt, ihm die Freiheit nimmt, hat er ohnehin genug.
Die neu gebaute Mauer macht eine Flucht aber schier unmöglich. Das Risiko, über die Mauer zu klettern, dabei entdeckt und erschossen zu werden, ist zu hoch. Ein anderer Fluchtweg muss her. Da erinnert er sich an seinen alten Freund Klaus-Günter Jacobi. Vielleicht hat der eine Idee. Doch wie soll er ihn erreichen im anderen Teil der Stadt? Wie können sie unauffällig Fluchtpläne schmieden?
Manfred Koster ist schnell klar: Er muss Klaus-Günter Jacobi in Westberlin besuchen. Um dorthin zu gelangen, nutzt er einen Trick: Manfreds Bruder Hans wohnte damals ebenfalls schon im Westen. Als Hans zu Besuch nach Ost-Berlin kommt, leiht sich Manfred für eine Nacht dessen BRD-Ausweis. Die beiden Brüder sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Und so gelingt es Manfred Koster, mit Hans’ Ausweis die Grenze nach Westberlin zu überqueren. Völlig überraschend taucht er vor der Wohnungstür von Klaus-Günter Jacobi auf. Und im Lauf des Abends kommt dem alten Freund tatsächlich die entscheidende Idee: In seinem Auto, einer BMW Isetta, will er Manfred zur Republikflucht verhelfen.
Die BMW Isetta schreibt Geschichte
Wie die Lebensgeschichte von Klaus-Günter Jacobi, so ist auch die BMW Isetta eng mit der Nachkriegsgeschichte Deutschlands verknüpft – zumindest im Westen (➜ Die große Geschichte der kleinen Isetta). Zu jener Zeit, als sich nur zwei Prozent der Deutschen ein eigenes Auto leisten konnten, war der 1955 eingeführte Kleinstwagen mit einem Kaufpreis von 2.550 D-Mark (rund 1.300 Euro) für die meisten Haushalte erschwinglich. Und auch wenn einen die 13 PS in der Spitze nur auf 85 km/h brachten: Das Ding fuhr und tut es bei Oldtimer-Liebhabern bis heute (➜ BMW Isetta: Die Tipps vom Oldtimer-Profi).
Klaus-Günter Jacobi entdeckte seine „Knutschkugel“, so der Spitzname für den Kabinenroller, 1961 im Schaufenster eines Charlottenburger Autohauses, gleich neben seiner Stammkneipe „Badewanne“. Für 1.500 Mark wurde die rot-weiße BMW Isetta seine.
Klaus-Günter Jacobi erinnert sich, wie er mit der Isetta seine Schwester in Paris besuchte; wie er Verehrerinnen herumkutschierte; oder wie er sich manchmal auf die Lehne hockte und den Kopf aus dem Schiebedach steckte, unter den staunenden Blicken der Autofahrer und Fußgänger. Das prägendste Erlebnis sollte aber die Flucht aus der DDR werden.
Die BMW Isetta als Fluchtwagen – ein ebenso genialer wie verrückter Plan.
Die nur 2,30 Meter lange und 1,40 Meter breite Isetta als Fluchtwagen – dieser Plan war ebenso genial wie verrückt.
Auf der einen Seite machte ihre geringe Größe die Isetta zum perfekten Fluchtfahrzeug: Große Autos wurden bei den Grenzkontrollen von den DDR-Beamten pingelig kontrolliert, manchmal sogar vermessen, um mögliche eingebaute Verstecke zu entdecken. Dass sich aber in diesem „Motor mit Notsitz“, wie Spötter die Isetta nannten, ein Republikflüchtling versteckt – damit rechnete wohl niemand.
Auf der anderen Seite: Wie sollte man in dem Zweisitzer einen 1,75 Meter großen Mann verstecken, um ihn als blinden Passagier über die streng bewachte Grenze zu schmuggeln? Wo die Soldaten den Innenraum inspizierten und von allen Seiten Spiegel unter die Autos schoben, um den Unterboden zu kontrollieren? Als einzig mögliches Versteck erschien Klaus-Günter Jacobi ein winziger Hohlraum hinter der Rückbank – direkt am Motor.
Beim Umbau der Isetta zum Fluchtauto kam Klaus-Günter Jacobi seine Ausbildung zugute. Von 1956 bis 1959 hatte er in Berlin-Reinickendorf Kfz-Mechaniker gelernt. Als er danach eine Weiterbildung zum Fahrlehrer machte, verdiente er sich in derselben Werkstatt etwas dazu. Somit hatte er einen sicheren Ort, um das Fluchtfahrzeug umzubauen. Und in der Werkstatt standen ihm alle nötigen Werkzeuge zur Verfügung: Hammer, Meißel, Säge, Lack.
Geheimprojekt in der Werkstatt
Über mehrere Wochen fährt Klaus-Günter Jacobi fast jeden Abend in die Werkstatt. Die drohende Einberufung von Manfred rückt immer näher, Eile ist geboten. Der Chef lässt den Laden extra lang offen. Auch die Kollegen schauen nach Feierabend noch einmal vorbei, gucken zu, trinken ein Bier – schon okay, aber bloß die Schnauze halten!
„Keine Ahnung, wie viele Stunden ich für den Umbau der Isetta gebraucht habe! Ich hatte aber auch nur ein Ziel vor Augen: meinen Freund aus der DDR holen.“
DER UMBAU DER ISETTA IM ÜBERBLICK
1. Ablage hinter der Sitzbank entfernen und später zehn Zentimeter höher wieder anschweißen. Das schafft Bewegungsfreiheit für die Umbauten und Platz für den blinden Passagier.
2. Sitzbank entfernen, das Ersatzrad aus der Nische dahinter holen und einen Eingang in die Rückplatte aus Blech sägen, 50 mal 50 Zentimeter klein.
3. Ummantelung des Auspuffrohres abmontieren, Luftfilter raus – alles, was unnötig Platz braucht.
4. Die technischen Umbauten und die Position des Passagiers erfordern eine Biegung des Auspuffrohrs.
5. Bodenplatte aus Blech an der Stoßdämpferaufhängung montieren, als Schutz vor dem heißen Auspuff.
6. Zum Schluss wieder alles schön glatt schleifen und noch die Schmutzfänger am Heck kürzen, damit sie unter der Last des blinden Passagiers nicht über den Boden schleifen und Verdacht erwecken.
7. Die letzte Umrüstung erfolgt erst am Fluchttag selbst: den großen 13-Liter-Tank, der bereits von Klaus-Günter Jacobi aus der Fassung gelöst wurde, vom Benzinschlauch abstöpseln und an dieselbe Stelle einen kleinen Kanister hängen, kaum größer als eine Öldose – die 2 Liter Benzin müssen genügen, um den Flüchtling über die Grenze zu bringen
Fluchtversuch mit vielen Hindernissen
Seinem Freund zu helfen – das war die Hauptmotivation von Klaus-Günter Jacobi. Aber ihn reizte auch das Verbotene. Sich der ungerechten Obrigkeit zu widersetzen, wie er und Manfred Koster es schon als Jugendliche getan hatten, bevor die Jacobis in den Westen flohen. Als die Grenze noch offen war, sind die beiden Bengel jeden Tag in den Westen, besorgten Lederhandschuhe, Kaffee, Strumpfhosen, Bananen, Zigaretten. Zu Hause im Osten verhökerten sie dann alles – „gewinnbringend“, betont Klaus-Günter Jacobi, und in seinen braunen Augen blitzt der Schalk der Jugend auf. Grenzer bespitzeln, die Zeiten der Wachablösung aufzeichnen, die Laufwege der Patrouillen auskundschaften, das war ihre Routine. „Wir waren fast schon Profis.“
Das Fluchtauto für seinen Jugendfreund selbst fahren: Ehrensache! Das Problem: Weil die DDR den Westen von Berlin nicht als Teil der BRD anerkennt, ist ihm als Westberliner die Einreise in die DDR nicht gestattet. Also muss er einen anderen Fahrer suchen. Freiwillige findet er bei westdeutschen Studenten, die aus purer Überzeugung Fluchtversuche mitorganisieren.
Nervenkrimi an der Grenzkontrolle
Zuerst soll eine Medizinstudentin aus Stuttgart die BMW Isetta auf der Fluchtroute steuern. Bei der Testfahrt über die Grenze aber verliert sie die Nerven. Die endlosen Minuten in der Schlange vor der Grenzkontrolle, die kritischen Blicke der Beamten – das macht ihr Angst. Wieder im Westen, springt sie ab. „Ich nehm ihr das nicht übel“, sagt Klaus-Günter Jacobi, „aber das war schon ein Schock. Es waren ja nur noch wenige Tage bis zu Manfreds Einberufung zur NVA.“
Dann, am 23. Mai, nur noch eine Woche vor der Einberufung, klingelt unverhofft in aller Frühe das Telefon. Zwei andere Studenten wollen einspringen. Ihre Namen sagen sie Klaus-Günter Jacobi nicht. Was man nicht weiß, kann man nicht verraten. Noch am selben Tag fahren die beiden Männer nach Ost-Berlin – einer in der vorbereiteten Isetta, der andere in einem VW Käfer, als unauffällige Verstärkung.
Die beiden Studenten treffen Manfred Koster in Pankow und fahren mit ihm zu einem Feldweg in Heinersdorf, wo er unbemerkt in das Versteck kriechen soll. Wie Klaus-Günter Jacobi es ihnen am Nachmittag kurz gezeigt hatte, sollen sie jetzt den 13-Liter-Tank herausnehmen und gegen den Minitank ersetzen. Im fahlen Licht der Taschenlampen brauchen die Studenten für den Austausch viel länger als geplant.
Und schon jetzt fliegt die Flucht beinahe auf. Ein Bauer will auf seinem Feld nach dem Rechten sehen. „Nur ’ne Panne, alles in Ordnung!“ Auch benötigt Manfred eine gefühlte Ewigkeit, bis er sich in den engen Hohlraum gequetscht hat. Dicke Regentropfen trommeln auf die Karosserie, geben den Takt vor für seinen Puls.
Endloses Warten am Schlagbaum
Zur gleichen Zeit steht Klaus-Günter Jacobi am Westende der Bornholmer Brücke, wartet, raucht eine nach der anderen. Immer wieder schaut er rüber zur Grenze, immer wieder auf die Uhr, schon zwanzig nach elf, denkt er, anderthalb Stunden überfällig, und stampft noch eine Kippe in den Asphalt. Um Mitternacht wird die Grenze dichtgemacht …
Dann, kurz vor 24 Uhr, geht der Schlagbaum hoch, und sowohl die Isetta als auch der Begleit-Käfer rollen über die Grenze.
Als die beiden Autos die Barrieren aus Beton umkurvt haben und an ihm vorbeifahren, fängt Klaus-Günter Jacobi an zu laufen, rechts neben der Isetta her.
„Manfred! Manfred!“, ruft er.
„Klaus!“, schallt es dumpf aus dem Inneren der Isetta zurück.
„Gleich kommst du raus.“
In einer Parkanlage an der Grüntaler Straße macht die Kolonne halt. Fünf Minuten dauert es, bis der DDR-Flüchtling aus seinem Versteck befreit ist – die Beine sind geschwollen, der Rücken schmerzt, aber das Glück ist groß: endlich frei!
Weil noch ein Schluck Benzin im Tank ist, dreht Klaus-Günter mit Manfred eine Ehrenrunde, vorne auf der Sitzbank. Dann feiern sie durch bis zum nächsten Mittag.
DIE FLUCHT AM 23. MAI 1963
1. Steglitzer Damm 30, 11.00 Uhr: Vor seinem Zuhause übergibt Klaus-Günter Jacobi die Isetta an die beiden Fluchthelfer.
2. Bornholmer Brücke, 15.55 Uhr: Die Fluchthelfer passieren die Grenze zur DDR.
3. Alte Pfarrkirche „Zu den Vier Evangelisten“, 18.05 Uhr: Die Fluchthelfer holen Manfred Koster ab.
4. Karpfenteich Heinersdorf, 21.00 Uhr: An einem Feldweg kriecht Manfred in das Versteck in der Isetta.
5. Prenzlauer Promenade, Wisbyer Straße, 22.30 Uhr: Rückfahrt zur Grenze.
6. Bornholmer Brücke, 23.55 Uhr: Nach einer Stunde Wartezeit bei der Grenzkontrolle passiert das Fluchtauto die Grenze.
7. Parkanlage Grüntaler Straße, 0.10 Uhr: Manfred kriecht aus seinem Versteck – endlich frei!
Was von der Flucht blieb
Die Flucht-Isetta hat Klaus-Günter Jacobi irgendwann ausgeschlachtet und verschrotten lassen. Nach dem Umbau wäre sie ohnehin nicht mehr durch den TÜV gekommen. Das Einzige, was ihm bis heute blieb, ist ein Schlüssel der Motorklappe. Vorsichtig wiegt er ihn in den Händen, als er über seine eigene Rolle in der Geschichte sinniert: „Manchmal gibt es Menschen, die für einen kleinen Moment die Geschicke der Welt mitbestimmen.“ Zu Manfred Koster hat er heute keinen Kontakt mehr. Sie hätten sich auseinandergelebt, sogar gestritten, erzählt Jacobi. Man sei sich irgendwie fremd geworden. Aber ihre große Flucht werde er nie vergessen.
Die beiden Studenten hätten noch weitergemacht, erzählt Klaus-Günter Jacobi, andere Isetta, gleiches Prinzip. Erst anderthalb Jahre später fliegt einer ihrer Fahrer auf, weil bei einer erneuten Flucht das leere Auto wackelt, woraufhin eine Frau aus dem Hohlraum gezogen wird. Dann gehen die Studenten an die Presse. „Neun Ostberliner mit einer Isetta geflüchtet“, titelt die Nachtdepesche am 27. Oktober 1964. Die Idee hatten sie von Klaus-Günter Jacobi.
Der Kampf für die Freiheit geht weiter
Auch 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer lässt Klaus-Günter Jacobi die deutsch-deutsche Geschichte nicht los. Er arbeitet heute als Guide im Mauermuseum an der Friedrichstraße. Von den mehr als 850.000 Besuchern, die hier jedes Jahr ein- und ausgehen, weiß kaum einer, wer hinter dem nachgebauten Fluchtwagen steckt, der im obersten Stockwerk am Fenster steht, mit Blick auf den Checkpoint Charlie. Muss auch eigentlich keiner wissen, findet Klaus-Günter Jacobi. Die größte Belohnung sei es, dass die Leute von dem Unrecht wissen, das damals passiert ist – und dass sich jemand gewehrt hat.
„Dafür musste ich meine Isetta opfern. Aber das war es mir wert.“
Den Zugang zu diesem Artikel ermöglichte freundlicherweise die BMW AG. Es ist ein Reflexion der damaligen Geschehnisse.
virtualdesignmagazine Michael Hiller
Zu der Flucht mit der Isetta wurde ein Film gedreht und ab 2019 auf youtube gezeigt. Unter diesem Link gibt es weitere Informationen dazu: