Petershagen (lwl). Josef Welzel galt als einer der international renommiertesten experimentellen Archäologen seiner Generation, darüber hinaus war er ein vielseitiger Glas-Künstler und Designer. Am Sonntag (12.2.), um 15 Uhr bietet der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) im Industriemuseum Glashütte Gernheim zum Abschluss der Sonderausstellung „Josef Welzel – Skulptur, Gravur und römisches Luxusglas“ eine Führung durch die Schau im Herrenhaus an. Im Mittelpunkt des Rundgangs steht die charismatische Figur Josef Welzels (1927-2014). Die Betrachtung einzelner Stücke zeigt die verschiedenen Aspekte seines Schaffens und die Vielseitigkeit der technischen Möglichkeiten, derer er sich bediente.
Während seiner Lehrtätigkeit an der Glasfachschule Hadamar prägte Welzel als Graveur und Schleifer sowie als Formgestalter ganze Generationen von Schülern. Neben der Gravur wirkten seine Arbeiten aus gegossenem Glas sowie die farbigen Glasschmelzexperimente wegweisend. Durch seine vielseitige Ausbildung entwickelte er sich zum Bildhauer, zum Erforscher der antiken Glaskunst und zum Graveur mit weltweiter Anerkennung.
Besonderes Augenmerk liegt auf den von Welzel aufwändig rekonstruierten antiken Luxusgläsern, insbesondere den römischen Diatret-Gläser. Das LWL-Industriemuseum zeigt in Gernheim unter anderem Welzels Rekonstruktionen der Amphore aus Olbia, der Portlandvase und des Lykurgos-Bechers aus dem British Museum in London und der Diatrete aus Köln-Braunsfeld, Straßburg, Trier und Grenoble.
Bildzeile: Replik der Portlandvase von Josef Welzel. Foto: Stefan Effner
vdm Michael Hiller