Wie differenzierte Weißtöne Räume verändern

WOHNEN/PRODUKTE/STIL: Wie differenzierte Weißtöne Räume verändern

In einer Zeit permanenter Reize wächst die Sehnsucht nach Reduktion. Nach Räumen, die nicht laut wirken, sondern tragen. Genau hier setzen Weißnuancen an, die aktuell Interior und Design prägen. Nicht als kühles Statement, sondern als bewusste Entscheidung für Klarheit, Struktur und Ruhe. Weiß wird zum Ausgangspunkt für einen Neubeginn – offen, zurückhaltend und voller Möglichkeiten.

Diese neuen Weißtöne sind nicht steril. Sie schaffen Raum für Haptik, für Oberflächen, für das, was man sehen und fühlen kann. Strukturen treten in den Vordergrund, Materialien erzählen ihre eigene Geschichte. Gerade Keramik gewinnt in diesem Kontext an Bedeutung. Ihre Fähigkeit, Licht zu reflektieren, Tiefe zu erzeugen und Texturen erlebbar zu machen, macht sie zum Material der Stunde.

Im Bad entfaltet dieses Weiß seine besondere Wirkung. Leicht und luftig, fein ausbalanciert zwischen warmen und kühlen Nuancen, wird es zur Bühne für zeitgemäßes Design. Matte Keramik, samtige Oberflächen und präzise gearbeitete Details laden zur Berührung ein. Das Bad wird zum Rückzugsort – puristisch in der Form, sinnlich in der Wahrnehmung.

Matte keramische Oberflächen wie Stone White von Villeroy & Boch und die fließende Formensprache der Kollektion Antao übersetzen diese Ruhe in eine zeitgenössische Designsprache. Auch reduzierte Keramikformen wie Linda-X und Ipalyss von Ideal Standard zeigen, wie Badobjekte durch Zurückhaltung an Präsenz gewinnen. Sie wirken klar und beinahe schwerelos – unaufdringlich, aber selbstbewusst.

So entsteht ein Badezimmer, das weit über die Idee von sterilem Weiß hinausgeht. Ein Raum, in dem Licht, Form und Material miteinander in Dialog treten und eine Atmosphäre der Gelassenheit schaffen.

Auch auf dem gedeckten Tisch zeigt sich die Kraft differenzierter Weißtöne. Porzellan wirkt klassisch, doch erst das Spiel der Oberflächen macht das Material besonders. Matt oder glänzend, reliefiert oder glatt – der Charakter entsteht im Detail.

Die Porzellankollektion Afina steht exemplarisch für diese neue Eleganz. Klare Formen verbinden sich mit einer sinnlichen Haptik. Der nach innen versetzte Sockel lässt das Porzellan fast über dem Tisch schweben, während ein feines Relief dem Weiß visuelle Tiefe verleiht. Afina wirkt skulptural, fängt Lichtreflexe ein und zeigt, wie reduzierte Formensprache zu einem stillen Statement werden kann.

Einen anderen Weg geht Manufacture Rock blanc. Die Kollektion zelebriert Ursprünglichkeit und Materialehrlichkeit. Ihre matte, fast archaische Oberfläche erinnert an unbehauenen Stein, übersetzt in ein sanftes, cremiges Weiß. Jede Unebenheit bleibt sichtbar, jede Struktur spürbar. Hier wird Materialität nicht inszeniert, sondern fühlbar – geerdet, ruhig, authentisch.

Beide Kollektionen zeigen, was Weiß in modernen Lebensräumen leisten kann. Weiß ist nicht leer. Es macht Unterschiede sichtbar: zwischen rau und glatt, zwischen archaisch und futuristisch. Und es ist genau diese Differenzierung, die Ruhe entstehen lässt – nicht als Abwesenheit von Gestaltung, sondern als bewusst geformte Präsenz.

 

BRAND: Villeroy & Boch

virtualdesignmagazine Michael Hiller

FacebookTwitterGoogle+

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert