Rauno Aaltonen, der classic Mini und eine rasante Bescherung: Ein MINI Weihnachtsmärchen aus den finnischen Wäldern.

MOBILITÄT: Was könnte einer weltweit bekannten Rallyesport-Legende am Ende eines vom Lockdown dominierten Jahres eine vorweihnachtliche Freude bereiten?

Bei MINI hatte man eine Idee: Rauno Aaltonen, Sieger der Rallye Monte Carlo 1967 in einem classic Mini, wurde in seiner finnischen Heimat mit einem Festtagsgruß auf vier Rädern überrascht.

 München. Er ist weltweit als „Rallye-Professor“ bekannt, doch zu viel Theorie verdirbt irgendwann auch dem fröhlichsten Fachmann die Laune. Rauno Aaltonen musste aufgrund der geltenden Lockdown-Bestimmungen die vergangenen acht Monate zu Hause in seiner finnischen Heimat verbringen. Keine Ausflüge auf die Rallyepiste, kein Kräftemessen bei historischen Wettfahrten, keine Praxis-Lehrgänge mit rennsport-begeisterten Schülern. Aaltonen ist mittlerweile 82 Jahre alt, doch das Kribbeln im Gasfuß hat nie nachgelassen, und seine beeindruckende Fitness erlaubt ihm noch immer ein kräftiges Zupacken am Lenkrad. Nie zuvor, sagt er, habe er so lange aufs Autofahren verzichten müssen, wie im pandemie-geprägten Jahr 2020. Und, nein, für den Ruhestand sei er nun wirklich nicht geschaffen.

Wie gut, dass es treue Freunde gibt, die ganz genau wissen, was gegen Langeweile helfen könnte. Noch bevor die ersten Türchen im Adventskalender geöffnet wurden, entstand bei MINI die Idee für eine vorweihnachtliche Bescherung der besonderen Art. Und weil klar war, was dem erfahrenen Rallye-Piloten und langjährigen Weggefährten der britischen Marke derzeit am meisten fehlt, wurde nicht bloß ein Paket geschnürt, sondern auch gleich noch ein „Schlitten“ in Marsch gesetzt. Ein geschlossener Fahrzeug-Transporthänger, gefüllt mit einem classic Mini und gezogen von einem MINI Cooper S Countryman ALL4 (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,5 – 6,2 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 149 – 142 g/km), trat die lange Reise in den Norden an.

„Rauno hat uns in beinahe 60 Jahren so viele bewegende Momente geschenkt. Jetzt ist der perfekte Moment, um etwas zurückzugeben“, sagt Bernd Körber, Leiter Marke MINI. Und tatsächlich geht die Beziehung zwischen Aaltonen und der britischen Marke auf das Jahr 1961 zurück. Damals war der Finne gerade nationaler Rallye-Meister in seinem Heimatland geworden und fest entschlossen, sich zu Beginn des folgenden Jahres erstmals der Herausforderung der schon damals von vielen Mythen umrankten „Monte“ zu stellen. Mit dem classic Mini fand er das passende Fahrzeug dafür. Die gemeinsame Premiere endete mit einem spektakulären Crash, doch schon im Januar 1963 schloss Aaltonen die Rallye Monte Carlo im Mini Cooper als Klassensieger und Dritter der Gesamtwertung ab.

Fotostrecke Rauno Aaltonen:

Rauno Aaltonen, der classic Mini und eine rasante Bescherung

Von Jahr zu Jahr waren der classic Mini und das Werksteam immer besser auf die einzigartigen Anforderungen bei der Rallye Monte Carlo vorbereitet – nicht zuletzt aufgrund der präzisen Hinweise, die Rauno Aaltonen der Mannschaft nach jedem Lauf und bei jeder Testfahrt in Sachen Fahrzeugabstimmung, Zusatzausrüstung, Straßenzustand oder Reifenwahl lieferte. „Alles, was innerhalb des Reglements erlaubt und möglich war, wurde auch wahrgenommen.“, berichtete er später.

Dennoch blieb der große Triumph zunächst anderen vorbehalten. 1964 holte der Nordire „Paddy“ Hopkirk den ersten Gesamtsieg im Mini Cooper S, im Jahr darauf gelang Aaltonens Landsmann Timo Mäkinen der zweite „Streich“. 1966 belegte das mittlerweile als „die drei Musketiere“ bekannte Trio sogar die Plätze eins bis drei, wurde jedoch nach einer umstrittenen Entscheidung der Rennleitung, die die Lichtanlage des Mini als regelwidrig einstufte, disqualifiziert. 1967 war es dann endlich soweit: Auch Rauno Aaltonen errang den längst verdienten Gesamtsieg bei der Rallye Monte Carlo.

Damit hatte er den classic Mini endgültig zu einer Rallye-Legende gemacht und obendrein dem gesamten Sport seinen Stempel aufgedrückt. Aaltonen gilt als Erfinder des Linksbremsens, das es ihm ermöglichte, auch in Kurven mit dem rechten Fuß auf dem Gaspedal zu bleiben, während der linke abwechselnd Kupplung- und Bremspedal bediente. „Klavierspielen mit den Füßen“ nannte er das. Außerdem führte der Finne den detaillierten „Aufschrieb“ über die Streckenführung ein und schickte als erster „Eisspione“ auf die Piste, die Aufzeichnungen über den Fahrbahnzustand anfertigten. Seine akribische Vorbereitung und die Fähigkeit, seine rasanten Fahrmanöver anschaulich zu erläutern, kamen Aaltonen bald auch jenseits der Rallyepisten zugute. Als erster Chefinstruktor des 1976 gegründeten BMW Fahrer-Trainings, heute als BMW und MINI Driving Experience bekannt, gab der „Rallye-Professor“ sein Wissen über schnelles und sicheres Fahren an unzählige Lehrgangsteilnehmer weiter.

In den für den classic Mini „goldenen“ 1960er-Jahren bestand der Auftakt zur Rallye Monte Carlo aus einer Sternfahrt, die in mehreren europäischen Städten begann. So wurde oft schon die Anreise zur ersten Wertungsprüfung zu einer abenteuerlichen Fahrt. Mit diesem Wissen war es nun für das MINI Team Ehrensache, Rauno Aaltonen zuliebe einen wahren Marathon auf sich zu nehmen. Von München aus ging es für den Trailer im Schlepptau des MINI Cooper S Countryman ALL4 zunächst geradewegs Richtung Ostsee, und nach einer rund 30-stündigen Fährfahrt bahnte sich das Gespann noch einmal 14 Stunden lang seinen Weg über die zum Teil bereits winterlich verschneiten Straßen Finnlands.

Das Ziel der vorweihnachtlichen Mission war Rovaniemi. Die Hauptstadt der Region Lappland ist weltweit als die „offizielle Heimat des Weihnachtsmanns“ bekannt. Doch das MINI Team hatte keinen Wunschzettel abzugeben, sondern eine Bescherung zu überbringen. Die Übergabe eines Präsents mit herzlichen Grüßen aus München erfolgte natürlich kontaktlos, und auch der Transporter öffnete sich wie von Geisterhand bewegt. Der mit dem Bild eines classic Mini verzierte Trailer ließ eigentlich keinen Zweifel an seinem Inhalt, dennoch war Rauno Aaltonen sichtlich gerührt, als der rote Klassiker mit dem weißen Dach herausrollte.

Viel Zeit verlor er allerdings nicht. Schon wenig später flog der Schnee im hohen Bogen, und der Altmeister brauste driftend davon zu einer ausgiebigen Tour durch tief verschneite finnische Wälder. Keine Frage: Eine schönere Bescherung hätte es für Rauno Aaltonen nicht geben können. Endlich war die Zwangspause beendet, endlich konnte er wieder „Klavierspielen mit den Füßen“. Auf dem Weg in Richtung Polarkreis dürfte er dabei wohl seine eigene Version eines bekannten Weihnachtslieds angestimmt haben. Statt „Driving Home for Christmas“ hieß es für ihn „Driving at Home before Christmas”.

Copyright: BMW PR

virtual design magazine Michael Hiller

 

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